22. Oktober 2008

Ende.


Genau ein Jahr
Ist es her,
Dass man Zertenian gebar.

Der Kreis schließt sich.

Sinn und Zweck der Sache war. Negation.
Negation, die ein Sprachapparat brauchte.
Zertenian.

Zertenian war keine Person, kein Pseudonym an sich.
Zertenian war Instrument, war Stimme.
Zertenian war.

Was nicht heißt, dass er starb,
Er ist nun nur Vergangenheit.
Imperfekt.
Verzicht.
Danke.

Danke, Zertenian, dass du ein Jahr Konzept und Werkzeug warst.
Gedankenträger, Kompassnadel eines kranken Ideals.


Denn zuletzt verkündigt die Zeit den Urtheilsspruch der Natur über den Werth aller in ihr erscheinenden Wesen, indem sie sie vernichtet:

»Und das mit Recht: denn alles was entsteht,
ist werth, daß es zu Grunde geht.
[...]«
(Goethe, Faust I, 1339, Studier-Zimmer)
~ Arthur Schopenhauer - Über das Mitleid, dtv-Verlag


Danke auch an M., M. und M., die Zertenians Schöpfer immer wieder Muse waren.
Schöpfer... welch ein Wort.
Es ist noch lange nicht der siebte Tag.


Z.

14. Oktober 2008

Fische küssen.


Wie gelähmt erscheint der Mond am Nachthimmel,
während ein seichter aber scheinbar unendlicher Wolkenstrom
an diesem Gestirn vorbeizieht.

~

Welch ein rasanter Tag.
Welch eine rastlose Zeit.


Z.

9. Oktober 2008

Gesichtssalat X
























Die heilige Gegenüberstellung nimmt in einem weiteren Puzzleteil Gestalt an.


Z.

6. Oktober 2008

Vergessen?


"Verschließ jetzt nicht die Augen.", meinte sie.
"Lass los, in der Vergangenheit zu schwelgen bringt nichts."

Wie soll ich jemals los lassen?
Wie kann ich loslassen, wenn sie schon ein Teil von mir sind?
Doch am Schluss sind sie alle nur noch Metaphern. Für irgendwas.


Z.

2. Oktober 2008

Herbstsonne.


Welcher der beiden ist schlechter?
Der Schlechte, oder der, der schlecht von ihm denkt und spricht?
Andererseits; Rechtfertigt Dummheit Leid? Ist sie Rücksicht und Mitleid wert?

Wie unterscheidet sich Dummheit von Krankheit und Wahnsinn?

Diese Kinder rütteln an meinem Weltbild.


Z.

29. September 2008

Das Prinzip des kleinen Konstrukts.


Es ist schon wieder so still geworden.
Oft muss man reden, auch wenn man schweigen muss.
Aber manchmal muss man auch einfach mal schweigen,
auch wenn man reden muss.
Aber für eine kleine Weisheit reicht meine Mitteilungskapazität aus.

Man kann die Welt nicht dafür hassen, dass sie nicht ist, wie man sie gerne hätte.
Man kann die Menschen nicht dafür hassen, dass sie einen nicht verstehen -
ebenso wenig kann man sich selbst dafür hassen, dass man nicht der ist,
der man gerne wäre, oder dafür, dass man sich selbst nicht versteht.

Ideale zu haben, sollte nicht in Hass oder Selbsthass resultieren.
Viel eher sollten sie an einer Entwicklung teilhaben,
statt ihr entgegenzuwirken und sie zu verstümmeln.


Es ist genug.


Z.

15. September 2008

Wrastafahrwra - Entstehung.

"Darf ich vorstellen? Dies hier ist Wrastafahrwra."

Die Gestalt neben dem alten Mann winkt und murmelt etwas
in einer kryptisch anmutenden Art Ursprache.

"Aha." sage ich.

"Ganz ruhig", sagt der Alte.

Ich bin mir nicht ganz sicher,
ob er damit mich oder diese Gestalt meint.

"Ihr werdet von nun an zusammen wohnen.
Die Frage ist nun, wer von euch beiden umziehen wird."

Der Alte schaut fragend zwischen mir und der krüppeligen
Gestalt hin und her, die aufgeregt zu grunzen beginnt.

"Nun, gut...", meint der Alte daraufhin,
"Sie dürfen ihren Körper behalten", meint er zu mir.

Ich werde ein wenig nervös und merke,
wie meine Handflächen feucht werden.

Der Greis steckt seine Hand in die Taschen
seiner Kutte und beginnt darin zu wühlen.

"Ah!", haucht er und schaut prüfend auf die
mattgoldene Ampulle in seiner Hand.

Er steckt sie in einen Apparat und dreht daran an einem kleinen Rad,
woraufhin das Gerät leise zu klackern beginnt, wie ein Automat,
in dem man eine Münze geworfen hat.

"So!", schnurrt der Alte und verpasst der Kreatur eine Art...
Kopfschuss.

Diese beginnt zu kreischen und fällt mit voller Wucht zu Boden.

"Was war das?!", frage ich neugierig erregt.

"Willst du auch?", gegenfragt mich der Alte mir einem Lächeln,
welches ich nervös erwidere und nicht weiter nachhake.

Der Krüppel krümmt und windet sich auf dem Boden,
er performiert einen Zustand der Agonie.

Nach ein paar Sekunden folgt diesem Schauspiel eine Art Auferstehen.
Die Gestalt hievt sich auf die Knie während der Greis ihr einen
kleinen Blecheimer vors Gesicht hält.

Der Krüppel beginnt zu würgen und mit einem fürchterlichem Stöhnen
bricht ein Schwall stinkender Brühe aus seinem Maul,
der komplett ins rostige Eimerchen plätschert.

Schließlich hält er mir den Eimer unter die Nase.
Und als ich frage "im Ernst?!" meint er bloß

"Sie waren es doch, der seinen Körper behalten wollte?"
und grinst dabei plaisiert.

Die Brühe riecht nach faulem Fleisch und... Erdnüssen. Fürchterlich.

Ich zögere ...
Und leere sie dann in vollem Zug in meinen offenen Mund hinein.

Mein Körper reagiert darauf mit einem Schock und diesmal bin ich es,
der zu Boden bricht.

Ich tapse orientierunglos bis ich das Gleichgewicht verliere und
mit dem Kopf gegen den kalten Steinboden schlage.
Der brenndende Schmerz strömt durch meinen ganzen Körper.

Als ich wieder zu mir komme sehe ich den Alten,
wie er auf einem Stuhl sitzt und mich anstarrt.

"Naa? ... Gut überstanden?", will er wissen.

Doch ich kann ihm nicht antworten.
Etwas stimmt mit meinem Sprachorgan nicht.
Es reagiert nicht auf meinen Willen, es hört nicht auf mich.

Ich bringe keinen Satz heraus.

"Ha! Na dann hat ja alles bestens funktioniert!", lachte er,
"Passen sie gut aufeinander auf!", sagt er zum Abschied
und verlässt den Raum durch eine Tür.

Wie von selbst setzt sich mein Körper in Bewegung.
Ich bin bei vollem Bewusstsein, ich spüre sogar den Luftzug.
Aber ich kann meinen Körper nicht steuern.

Was ist passiert!?


Z.

9. September 2008

Die letzte Bahnfahrt.


Das Signal blinkt, die Bahn fährt ab.
Ich schaue dem Zug hinterher, bis er im Dunkel der Nacht verschwindet.
Ich stehe neben einer gelb leuchtenden Bahnsteigslaterne mit dem Rücken
zum Fahrscheinautomaten und schaue auf das zerfallende Bahnhofshäuschen
auf der anderen Seite der beiden Gleise.
Das Gebäude hat risse in der Wand, die Fenster der Außenschalter sind
provisorisch mit Klebeband und Karton geflickt - ich nehme an, die
Scheiben wurden eingeschlagen oder anderweitig beschädigt - die Türen
sind verriegelt, sei es nun durch die Holzlatten oder die rostige Kette.
An den quittenfarbenen Wänden prangen Parolen und kunstlose Tags.

Im Obergeschoss brennt Licht und aus dem offenen Dachfenster schallen
vertraute Geräusche eines Werbeblocks im Fernsehen. "Sehen sie jetzt! -
Der Blockbuster am-" Wie gewohnt. Aus dem Dachfenster blitzen Lichter
sämtlicher Farben und ich frage mich, wie man sich freiwillig einem so
hektischen Farbblitzwechsel aussetzen kann - überhaupt; was muss ein
Mensch für Probleme haben, sich andauernd diesen Scheiß aus der Glotze
geben zu müssen? Dadurch ändert sich für einen doch nichts - rein gar nichts!
Man macht dazwischen einfach weiter, womit man aufgehört hat. Man hat
bloß Zeit verloren, die Dinge zu tun, die man eigentlich wirklich von
sich heraus tun möchte. Stattdessen setzt man sich vor die Flimmerkiste
und schaut zu. Man bekommt alles vorgekaut und vor den Latz gekotzt.
Man sollte weder versuchen, die Welt in einen Kasten zu quetschen, noch
sie darin zu suchen. Viel eher sollte man die Dinge selbst erleben gehen.

Eben fuhr die vorletzte Bahn ab. Warum ich nicht eingestiegen bin?
Ich möchte die letzte Bahn nehmen. Mit der letzten Bahn dieser Nacht
fahre ich hinaus und gehe die Dinge selbst erleben. Man muss und will
im Leben mehr als nur Fern gesehen haben. Heute Nacht wird für mich eine
Bahnfahrt zum ersten Mal das Ziel und nicht der Zweck sein. Durch die
zerkratzten Scheiben möchte ich die Welt sehen - denn im Gegensatz zu
Straßen und Autobahnen bieten die meisten Bahnstrecken einen Wunderbaren
Ausblick auf dieses Jammertal.

Durch die Scheiben eines Zuges sieht man ebensoviel Landschaft und Bäume
wie Vororte und Hauptbahnhöfe. Man sieht Menschen, und man beobachtet sie
und erörtert in Gedanken ihre Herkunft, ihre Intention, ihr Ziel.
Man merkt sich ihre Gesichter und schaut jede Haltestelle, wer aussteigt.
Manchmal warten Menschen auf sie. Draußen auf dem Bahnsteig werden sie
umarmt, geküsst und anderweitig begrüßt. Oder sie hetzen gedankenlos aus
dem Zug hinaus und sprinten die Treppe hinab um zum nächsten Gleis zu kommen.
Menschenmassen drücken sich mit ihren Koffern durch Menschenmassen, die
natürlich zurückdrücken, ein Strom entsteht nie wirklich. Sie drücken und
drücken, z.B. in Fahrstühlen. Jeder trägt dieses "Komm-mir-nicht-zu-nahe!"-
Gesicht und sobald die Aufzugtür aufspringt, fangen sie an zu drücken.

Gibt es denn niemand, der in dieser rastlosen Welt konsequent ruhig bleiben
will oder kann? Auch an einem Bahnhof mit einem Lächeln herumschlenkern,
mit der nötigen Eile, aber ohne zu hetzen? Es ist doch so herrlich, das
Bahnfahren. Wer meint, in Bahnen nicht mehr aus dem Fenster schauen zu
müssen, der muss wohl davon überzeugt sein, es mit Fernsehen nachholen zu
können. Dabei ist es doch so viel eigener, so viel freier, die Welt an sich,
wie sie ist, zu beobachten, zu erfühlen, zu erschließen. Ganz ohne Worte und
anderen Reizzusätzen. Einfach dasitzen und schauen. Und staunen. Staunen
über die Welt, so ganz unselbstverständlich.

Ich führe mir all die Menschen vor Augen, die den Blick für das Wirkliche,
für das Wahrhaftige, das Echte verloren haben, und mit dem Genießen und
Erleben wählerisch geworden sind. All diejenigen, die in der Bahn alle zehn
Minuten auf die Uhr blicken oder versuchen, zu schlafen, um möglichst wenig
von der ach so ätzenden und langweiligen Fahrt mitzubekommen.
Und ich beginne, die Leute zu verachten.
Bin ich ihnen eigentlich voraus mit meiner Erkenntnis?
Oder hinke ich ihrem proklamierten "Fortschritt" hinterher?

Ich frage mich, ob die Welt wohl heilbar ist.
Wie soll ich sie davon überzeugen, öfters mal die Klappe zu halten und
stattdessen einfach mal zuhören, lauschen, beobachten. Ich will ihnen
beibringen, mit dem Schweigen eine Aussage zu machen, mit der Ruhe Stärke
zu beweisen und die Harmonie zu erlernen.
Aber ich bin ehrlich zu mir. Ich mache mir ja sonst immer Hoffnungen,
aber hier muss ich mich geschlagen geben. Wenn man es mit den Menschen
gut meint, jagen sie einen davon. Man kann nur gegen sie gewinnen,
doch niemals, niemals mit ihnen zusammen. Das Vorhaben, die Leute besser
machen zu wollen, ihnen zu helfen, den Weg zu zeigen - Vergebens!
Man hat schon von vornherein verloren.
Kapitulation!

Ich höre, wie die Gleise surren, dann das Rauschen des näher kommenden Zuges.
Wie ein Brüllen klingt es, als der Zug ganz schnell und ganz nah an mich
herankommt. Ohne Anlauf hüpfe ich vom Bahnsteig auf die Gleise.
Der Zug trägt mich fort.
Das letzte, was ich sehe, ist das offene Dachfenster, aus dem bunte Lichter schimmern.


Z.

6. September 2008

Nacht, du Heilige.


Weiblich musst du sein,
Denn du verführst und faszinierst.

In den Armen deiner Dunkelheit fühl ich mich geborgen.
In der Stille deines Schweigens fühl ich mich verstanden.

Die Klarheit, deine unendliche Klarheit.
Die Selbstverständlichkeit, deine unendliche Selbstverständlichkeit.
Die Undurchdringlichkeit, deine unendliche Undurchdringlichkeit.

Es ist entspannend,
Mich in dir zu verirren,
Mich in dir zu verlieren,
Mich an deine Seite zu stellen und zu lauschen.

Du bewegst mich, machst mich rastlos,
Du verrätst mir oft nur das, was ich schon weiß.
Du offenbarst mir deinen Reichtum,
Du hauchst kryptischen Schlummer --
Du bist und bleibst mir auf ewig ein Rätsel.
Du bist Quell.
Du bist Ziel.

Mit dir fühl ich mich, als wäre ich
Der einzig Verstandene,
Der einzig Geborgene,
Der einzig Erwachte.

Denn du schenkst mir meinen Schlaf.
Und gleichsam bist du es, der mich um ihn beraubt.

Du verführst und faszinierst --
Weiblich musst du sein.

Nacht, du Heilige!


Z.

5. September 2008

Kastenwelt.


Verstörend, diese Einsamkeit.

Nein, Einsamkeit ist es auch so - man nenne es doch lieber Isolation.
Isolation. Isolation - Isolation. Isolation, Isolation, Isolation, Isolation! Isolation.
Macht mich ganz krank und noch verrückter, als ich es ohnehin schon bin.

Mir wurde die Welt genommen, die große weite Welt. Aus diesem Kasten.
Wie kam sie da hinein?
Wie kam sie da hinaus?
Ich weiß es nicht. Aber Tatsache ist – sie war da drin.
Ganz lange war sie da und nun ist die Welt wieder fort.
Der Kasten sagt dazu nur „…konnte nicht gefunden werden“.
Komischer Kasten.

Aber was soll man denn auch sonst von einem Nichtmensch denken?
Hauptsache alles funktioniert – solange muss man auch keine Fragen stellen.
Sobald es eine Unreinheit gibt, ein Schlagloch im Asphalt, eine Fliege in der Suppe, ein Dorn im Auge – sobald etwas anders läuft, als man erwarten würde, stellt man Fragen.
Was ja nichts Schlechtes ist, es gibt ja genug Antworten – logisch gesehen für jede Frage eine. Aber Logik hin oder her – man könnte eher meinen, es gäbe mehr Fragen als Antworten.
Ich frage mich zum Beispiel gerade, was wohl passieren würde, wenn alle Menschen ihre Kastenwelt verlören. Mit einem mal weg – alle diese Welten! Für alle. Was wohl da los wäre?
Vielleicht sucht man die Schuld. Bei den Mächtigen, die plötzlich ganz machtlos erscheinen, wenn es darum geht, unzählige verloren gegangene Welten wiederzufinden.
Dann Revolution – alle schlagen sich gegenseitig die Köpfe ein, bis sie merken, dass sie dadurch nichts wiederfinden, sondern nur noch mehr verlieren.
Dann Depression – alles steht still. Der Apparat schweigt. Die Leute würden verrückt vor lauter Ruhe, weil sie nichts mit ihr anzufangen wüssten.
Dann Aufbruch – man baut sich einen Ersatz, größer und besser als je zuvor. Eine neue Welt, und man vergisst die, die verloren ging, nicht mehr. Und wer sie doch nicht vergessen kann, verreckt an seiner unstillbaren Sehnsucht nach der Vergangenheit.

Übertragen auf einen Einzelnen – in diesem Fall auf mich selbst – trifft meine Theorie zu.
Durch das lähmende Gefühl von Isolation werde ich ganz impulsiv und krank, dann lethargisch.
Und dann die Aufbruchsstimmung, eine neue Welt zu schaffen.
Aber alleine schaffe ich das nicht.

Die Kastenwelt lügt und setzt Illusionen in meinen Kopf.
Sie verspricht und zeigt.
Sie inspiriert und irritiert.
Man muss sich einen Weg bahnen.
Viele scheitern und verirren sich.
Eigentlich alle verirren sich in dieser Kastenwelt.
Eigentlich alle verlieren sich in dieser Kastenwelt.
Man beginnt, sich so voll wie der Kasten selbst zu fühlen.

Ich will mich davon lossagen.
Ich schreibe alles auf einen Zettel.
Den ich falte und in den leeren Kasten werfe.

Und dann lege ich mich schlafen und träume.
Was ich genieße, weil ich verstehe, dass es Ruhe und Erholung in keiner Kastenwelt gibt.
Welten haben doch so viel mehr zu bieten als Versprechen und Pläne.


Z.

1. September 2008

Gesichstssalat IX


















Ich möchte ein Rätsel bleiben.
Für alle anderen.
Für mich selbst.


Z.

31. August 2008

Gedanke und Erinnerung.


Hugin und Munin müssen jeden Tag Über die Erde fliegen.
Ich fürchte, dass Hugin nicht nach Hause kehrt --
Doch sorg ich mehr um Munin.


Z.

27. August 2008

Luft.


Frei zu sein...

Ich atme Luft.


Z.

25. August 2008

Gesichtssalat VIII



















HAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHA!!!

Chaos bedingt Harmonie.
Lasst es mich so ausdrücken --
Ich schaffe den Ausgleich!
Durch mich wird Harmonie erst möglich.

HAHAHAHAH!
"Geld wird für Sie eine völlig neue Bedeutung bekommen."
Jaaaahahahahah! Schießpulver, Gas und Benzin sollen meine Flammen nähren!
Und alles, was ich fasse,
Wird kalte trockne Masse - Staub und Asche!
Und ich weiß nicht, warum ich euch so hasse.

Bin Vernichter und Verschlinger, ein Verwirrter ohne Ziel.
-
Bin Schöpfer und Schenker, Schicksal beherrscht Spiel.


Ungeteilt - Unteilbar!

"Ich bin Harmonie - ich bringe Chaos!"
Ich bin Chaos - ich bringe Harmonie!


Z.

16. August 2008

Scheinbar gigantisch.


Wie wunderschön.

So tief stand er noch nie.
Zum Greifen nahe.
Die Scheibe wirkt gewaltig.
Eine fast klare Nacht.
Nur ein paar Wolken schlieren um den leuchtenen Giganten herum.

Malerisch.

Er zeigt mir ihre Größe.
Und ihre Nähe, wo sie doch so unerreichbar weit fort ist...
Wie konnte ich nur so lange blind sein?

Seinbar gigantisch?


Z.

11. August 2008

Streit bei Seeblick.


Gerade eben durfte ich ein herrlich interessantes Schauspiel erleben.
Ich konnte keinen Laut hören, einzig die Bewegungen konnte ich verfolgen.

Als ich mich ans Ufer setzte, um meinen Blick über den Bodensee gleiten zu lassen, bemerkte ich bald ein Pärchen, welches auf einer Bank saß, welche gute 300 Meter entfernt war. Das Mädchen hatte rotblondes Haar und ein längliches Gesicht mit weichen Zügen. Sie umklammerte ihre Beine, die sie so angewinkelt hatte, dass sie ihren Kopf auf ihre Knie legen konnte. Neben ihr saß ihr Freund, der seine Locken mit einer Schildmütze bedeckte und seinen Blick gen Boden gesenkt hatte. Er schein nicht ganz zu wissen, was er mit seinen Armen machen sollte. Mal kreuzte er sie, mal steckte er seine Hände in die Hosentaschen, mal hielt er sich den Ellenbogen.

Das Mädchen - ich schätzte sie auf etwa 18/19 Jahre - schaute demonstrativ nicht in seine Richtung. Sie hatte Sommersprossen, um welche herum die Haut einen rötlichen Schimmer hatte. Sie wischte sich hin und wieder mit der Hand durchs Gesicht. Der Kerl saß mitten auf der Bank - sie ganz am Rand - wohl um den größtmöglichen Abstand von ihm einzuhalten. Sein Gesenkter Blick schien voller Schuldbewusstsein... oder Pein zu sein.

Nach einer Weile - von meinem Standpunkt aus - unwahrnehmbaren Schweigen drehte sie ihren Kopf zu ihm und rutschte mit ihrem Rücken gegen die Lehne und streckte ihre Beine aus. Dann schüttelte sie ihren Kopf und gestikulierte wild. Der Junge rührte sich nicht.
Dieses Procedere wiederholte sich einige Minuten, bis er endlich aufblickte. Man spürte förmlich, wie sich ihre Blicke trafen. Dann schaute er ihr zu, wie sie mit dem Kopf wackelte und in sämtliche Himmelsrichtungen zeigte. Und ich schaute ihm dabei zu.

Irgendwann bemerkten die Beiden, dass ich sie beobachtete, doch es schien sie nicht weiter zu stören, was mich nicht verwunderte, sie hatten ganz andere Sorgen.

Dann saßen sie wieder beinnahe reglos da. Er begnügte sich wieder mit der Sicht auf den Boden und seine Füße, sie hingegen blickte über den See, in meine Richtung, nur bloß nicht zu ihm. Wieder wischte sie sich durchs Gesicht und begann von Neuem, auf ihn einzureden. Dann machte auch er mal den Mund auf und schaute sie mit einem leicht flehenden Ausdruck an. Sie ließ sich davon kaum beeindrucken und fuchtelte und schüttelte erneut den Kopf. Ich weiß nicht, warum sie so energisch war - wollte sie dadurch vielleicht ihr Zittern überspielen oder ihre Dominanz in dieser Situation zum Ausdruck bringen? Ich wusste nicht, wer mir mehr Leid tun sollte.

Dann wieder Pause. Allmählich beschleicht mich das ungute Gefühl, dass das noch ewig so weitergehen könnte. Ich lass mich vom Seeblick ablenken. Ich suche nach Möwen am Himmel und schaue den Motorschiffen zu, wie sie rückwärts aus dem Hafen ausparken.
Es wird windiger und Wolken schieben sich kurz vor die Sonne und verdunkeln den Hafen, den Park, alles. Aber nur einen Moment später schien schon wieder die Sonne. Dies Wiederholte sich ebenso wie das Schweigen der beiden.

Er rutschte in ihre Richtung und legte seine Hand an ihre Seite. Zuerst reagierte sie nicht auf diese Aktion und bließ sich die Haare aus dem Gesicht. Dann sagte er etwas zu ihr, was sie dazu brachte, sich ihm zuzuwenden. Sie schmipfte wieder und vergrub ihr Gesicht in den Händen. Sein Gesichtsausdruck lag zwischen Anstrengung und Müdigkeit. Sie weinte und er schämte sich. So saßen sie eine Weile da, bis sie sich beruhigt hatte und sich das erste mal wirklich in seine Richtung setzte. Er erwiderte dies sofort. Sie sahen sich einen Moment an und dann küsste er sie.

Ich spürte einen Tropfen auf meinem Arm. Die Wolken, die sich da nach und nach an der Sonne vorbeidrückten, schienen sich nun in Regen auflösen zu wollen. Ich genoss meine letzten Minuten am Ufer - das Plätschern der Wellen, den kleinen Hafen Konstanz', den Wind, der die Kronen dieser alten Bäume in sanftes Rascheln versetzte.

Als der Nieselregen einsetzte, waren sie schon übereinander hergefallen. Bald setzte er ihr seine Mütze auf und die Beiden erhoben sich, um Hand in Hand davonzuschlendern.
Es erfüllte mich außerdem mit Hoffnung.

Z.

4. August 2008

31. Juli 2008

30. Juli 2008

Die rote Funzel.


Mein Kopf schmerzt.
Die rote Funzel weist mir den Weg.
Sie ist alles, was ich sehe, um sie herum ist dunkel.

Ich sehe nur dieses rote Licht vor mir, als würde es mich ziehen,
und ich rieche und höre und fühle.
Geschmeckt wird schon lange nicht mehr - mein Hals ist pelzig und flau.

Ich rieche die Gräser, die zu beiden Seiten der nicht enden wollenden Bahn
sich mir zuneigen. Ihr Geruch ist mehr bitter als süß, ungenießbar, und
ruft ein niederschmetterndes Stechen in meinem Kopf hervor.

Ich folge weiter der roten Funzel.
Sie schaukelt vor mir her und glüht mal mehr, mal weniger.
Nach einiger Zeit, in der ich meine Mühe darauf verschwende, meinen
Geruchssinn auszublenden, erkenne ich einen Zusammenhang zwischen
der Stärke des Leuchtens und der Geschwindigkeit unserer Fortbewegung.

Ich höre Zirpen und Rascheln, Knacken und das Rauschen in meinen Ohren.
Ohne Melodie, ohne Rhytmus - ohne Harmonie.

Mir ist unwohl, habe Kopfweh, denn die Funzel neigt gelegentlich stark
zur Seite und ich muss ihrer Linie folgen. Und es ist doch so dunkel!
Die stinkende Luft streicht über Mein Gesicht, welches allmählich zu
schwitzen beginnt und somit den Gegenwind intensiviert. Auch mein
Körper kommt unter der isolierenden Wollweste ins Schwitzen.

Ich fühle, wie mein Kopf blau anläuft und mein Torso im salzig sauren Schweiß
badet. Der gefühlte Temperaturunterschied löst noch mehr Kopfschmerz aus.

Ich folge weiter der Funzel, wie schon die ganze Zeit.
Es fällt mit jeder zurückgelegten Längeneinheit schwerer.
Wie in Trance, kurz vor dem endgültigen wegpennen, fahre ich weiter diesem
scheiß Licht hinterher, alles andere war Nacht.
Alles ist schier endlos.

Nach einigen Stunden bekomme ich Hunger.
und Durst, ja, Durst, einen scheiß Durst.
Aber wen interessiert das schon?
Ich muss dem roten Glühen folgen, bis ich wieder Licht finde.


Z.

28. Juli 2008

Sommerspiel.


Sie waren wie Kinder.

Wie Kinder tobten sie über die Wiese und rissen Furchen in die hoch
gewachsenen Gräser, deren Blüten und Halme in der warmen Luft
dufteten. Der Himmel hatte dieses sommerabendliche Schimmern,
dieser goldstich um die Schleierwolken herum.

Die beiden waren allein, völlig abgeschnitten vom Alltag, von ihren
Verpflichtungen und Sorgen. Also waren sie wie Kinder - sie hatten
nur sich selbst, wobei das "nur" hier ganz und gar keinen Mangel
suggerieren lassen will - ganz im Gegenteil - dass sie sich gegenseitig
hatten, reichte den beiden vollkommen aus - sie brauchten nichts als
die Gesellschaft des jeweils anderen.
Zusammen waren sie vollkommen.

Und sie fühlten beide, dass es eine ganz besondere Verbindung war.
Wie Kinder glaubten sie, nichts und niemand könne sie jemals
voneinander trennen. Wie Kinder dachten sie weder an Zukunft noch
an Vergangenheit, nur an den Augenblick, der so voller aufregender
Gefühle war - Neugier, vor allen anderen. Voller Entzücken drehten
sie jeden Stein um und genossen die Schönheit allen Seins, sie nahmen
Beeren in den Mund, die sie irgendwo im Gestrüpp gefunden hatten,
um ihre Genießbarkeit zu erschmecken.

Voller Leichtigkeit sprangen sie ins seichte Wasser eines Bächleins
und erschreckten eine Entenfamilie, die schnatternd in einer Reihe
in das schützende Schilf floh.
Die beiden genossen ihren Trieb und spielten, ichre Bewegungen
waren wie ein sonderbarer Tanz, und plötzlich wurden sie ganz still.

Sie saßen nebeneinander am Rand des Bächleins, aßen wilde Beeren
und nahmen einen tiefen Zug der warmen blühenden Gräser um sie
herum. In diesem Augenblick wurde ihnen klar, wie glücklich sie
waren und dass all dieses Glück nicht wäre, hätten sie nicht einander.
Sie blickten einander mit dem süßesten Ausdruck an - in dem sich ihr
Blick traf, hatten sich ihre Lippen schon fast berührt und sie schlossen
die Augen. Es war ihr erster Kuss und wie Kinder fühlten sie sich,
in ihnen wurde etwas geweckt, was sich in ihren kribbelnden Bäuchen
schüttelte und streckte.

Wie Kinder waren sie nun der Überzeugung, diesen gemeinsamen
Moment für die Ewigkeit festhalten zu können, der sie so sehr erfüllte.
Und wie Kinder waren sie zum Scheitern verurteilt.

All dies Spiel - die Leichtigkeit, als könnten sie sich alles Leisten -
diese freudige Neugier, neues zu Entdecken - zu wissen, dass man
noch nicht alles weiß - dieser Witz in jedem Wort, in jeder Tat.
Jedes Spiel muss irgendwann enden.

Und meist bleiben nur zwei Verlierer mit schönen Erinnerungen,
an denen sich sich festzhalten versuchen. In den seltensten und
gleichsam wertvollsten Fällen gewinnen beide --
Mit viel Geduld, Ausdauer und dem Willen, GEMEINSAM zu gewinnen.


Wir sind wie Kinder.
Und ich will dich nicht verlieren.

25. Juli 2008

Der Fast-Todestag.


Heute hätte ihn beinnahe eine S-Bahn erfasst,
wäre nicht jemand zur Stelle gewesen, um ihn
auf den Bürgersteig zu ziehen.

Was mich schockiert - oder auch nicht - ist nun
die Tatsache, dass er nicht schockiert war, kein
Bisschen. Es hätte ihm wohl absolut nichts aus-
gemacht, vom zarten Lebensentwender heim-
gesucht zu werden, wo er doch eigentlich keine
Sterbenswünsche hegt. Mit Sicherheit hätte er
im Nach hinein sein frühes Ableben bedauert,
weil es noch ein paar Individuen gibt, mit denen
noch eine Rechnung offen steht.

Was mich also schockiert, ist nicht etwa die Tat-
sache einer fast gestorbenen Person, sondern die,
dass ihn hier nichts mehr hält als unbeglichene
Rechnungen.


Z.

16. Juli 2008

Und es bleibt wieder ungesagt.


Mit zittrigen Händen hebt sie den Umschlag, der handschriftlich mit ihrem Vornamen versehen wurde. Zuerst zögert sie, dann reißt sie den Umschlag auf und zieht den cremefarbenen Bogen heraus, auf dem sich feine, fast unlesbare Kringelchen, Striche und Schlaufen abwechseln. Sie entfaltet den Brief und betrachtet das charakteristische Schriftbild.
Die Zeilen sind kerzengerade, man kann zwischen dem Gekrakel deutlich die unsichtbaren Linien sehen.


Liebe ~~~~~,

Du raubst mir den Schlaf.
Wieder sitze ich mit halb geschlossenen Augen auf meinem Bett, was, dadurch, dass ich schon so lange darin verharre, total warm ist - diese unmenschliche Julihitze macht mich ganz verrückt!

Du fehlst mir.
Mein Gesicht spiegelt sich in der kleinen Scheibe, die ich mit direkt vor mein Gesicht halte, um jede Pore, jede Falte sehn zu können und meinen Mund. Meine Mundwinkel sind leicht nach unten gebogen - wie deine! Unsere Münder unterscheiden sich fast nur in der Größe unserer Oberlippe - ich versuche, sie aussehen zu lassen wie deine. Und dann vermisse ich deine Lippen.

Du bist weg.
Zumindest im Moment. Und auch wenn ich wieder aufwache, wirst du nicht bei mir sein - dabei will ich dir so viel erzählen. Überhaupt will ich dir so vieles sagen, was jedoch immer unausgesprochen bleibt, wenn ich in deiner Nähe bin. Ich weiß nicht, ob es angemessen ist. Ich denke Tag und Nacht an dich, ich träume von dir, du weichst kaum aus meinen Gedanken.
Aber eines weiß ich.

Du ließt dies hier.
Wenn ich dir schon nichts erzählen kann, dann will ich es dir doch wenigstens schreiben, vielleicht hilft es uns ja ein bisschen, wenn wir uns gegenseitig einen Einblick in die Gedankenwelt gewähren. In dieser Hoffnung versuche ich nun, wenigstens ein bisschen ruhigen Schlaf zu finden.

In Liebe,
~~~~~~~~


Dann faltet sie das Dokument wieder zusammen, steckte es in den zurückgebliebenen Rest des Umschlags, den sie vom Boden aufgehoben hatte. Sie legt den Brief auf den Tisch neben ihrem Bett, welches in dieser Julihitze unangenehm warm war, da es sich durch ihre Körperwärme aufgehitzt hatte. Sie lässt ihren aufgerichteten Oberkörper ins Weiche fallen und löscht das Licht.

Ihr Gesicht verriet alles.


Z.

12. Juli 2008

Über die Angst.


Menschen, die der Angst empfänglich sind,
bringen nichts als Leid & Zerstörung.

Woraus sie entspringt, und wozu sie wiederum führt, ist reiner Egoismus.

Was von vielen bisweilen womöglich fehlinterpretiert wurde:
Der Mensch ist von Natur aus nicht etwa egoistisch,
Der Mensch ist von Natur aus ängstlich!


Z.

25. Juni 2008

Erleichterung.


Sowohl emotional als auch finanziell betrachtet.
Aber ich habs endlich geschafft.

Danke an alle, die mir jedes mal Glück gewünscht haben!
Besonderer Dank gilt UZ. , der mich immer wieder ermuntern konnte
und meiner kleinen Mitstreiterin, die an diesem Tag seit
Langem mal wieder mein Glücksbringer war.


Z.

19. Juni 2008

Gesichtssalat VI























Ich muss zugeben, heute schmeckt er ganz schön fad'.

Hab mich zwar stets bemüht,
Da es trotz allem noch in mir glüht,
Noch weiß ich nicht, was mir blüht.

Ich lehne mich zurück, betrachte aus Distanz,
Denn Geduld und Abwarten sind Instanz,
Ich lade Dich zum Tanz.


Z.

18. Juni 2008

Auszeit.


Es ist schade, wenn man schon gar nicht mehr den Mut fasst, überhaupt in den Nachthimmel zu blicken. Dieser Mond hätte scheinen können so sehr er wollte, keiner der beiden nahm in dieser Zeit Notiz von dem mit funkelnden Steinchen besetzten Gewölbe.

Ich träume von dem Tag,
an dem wir wieder nach oben schauen.
Gemeinsam und Hand in Hand.

Lass ihn uns wieder zum leuchten bringen.


Z.

17. Juni 2008

Die kleine Geschichte von Rei Guen.


Rei Guen saß da und betrachte diese leuchtende Scheibe.
Sie schimmerte in allen erdenklichen Farben. Besonders das kleine
Löchlein in der Mitte der Scheibe wusste ihn zu faszinieren.
Rei tastete um das Loch herum und war ganz erregt, als er immer
wieder mit seinen hornigen Fingerkuppen an der Kante entlangfuhr.

Ein Schreck riss ihn aus seiner Konzentration. Um das Loch herum war Blut!
Es floss aus seinem Finger, rotleuchend klar. Die Intensität seines
Erfühlens ging so weit, dass er sich aus Versehen an der scharfen
Kante aufgeschnitten hatte. Rei gab einen kurzen, stummen Laut von sich und
verschmierte voller Faszination sein Blut auf der Scheibe.

Er malte Buchstaben, fremdartige Satzzeichen, die auf der kreisrunden
Oberfläche schimmerten. Rei war hin und weg von seiner Entdeckung,
er wurde ganz zittrig, als er bemerkte, dass sich seine neugierigen Äuglein
auf der befleckten Scheibe spiegelten.

Er schaute sich tief in die Augen. Rei fand sie sehr schön, seine Augen.
Fast wie Kinderaugen, so schön waren sie anzusehn. Er hielt inne und ließ
den Augenblick verweilen, während sein Herzschlag wieder ruhiger wurde.

Wieder strich er zaghaft über die scharfe Kante, ganz vorsichtig,
um sich nicht noch einmal zu schneiden.

Impulsartig weiteten sich seine Pupillen für einen Augenblick, dann zogen
sie sich wieder krampfhaft zusammen. Seine Augäpfel wurden feucht,
bald musste er blinzeln, um den Tränensaft von der Netzhaut zu wischen.
Es tat weh.

Sein Finger stak nun im Loch, welches wie eine Klinge um sein fleischernes Gelenkstäbchen saß.

Bloß nicht unruhig werden.
Trotz seiner Naivität war sich Rei der Gefährlichkeit
dieser Situation ganz bewusst.

Er bekam es mit der Angst zu tun, seine Schweißdrüsen liefen
nun auf Hochtouren. Er riss sich so weit es ging zusammen und
starrte mit verzweifeltem Blick auf das Unglück.

Die blutverschmierte Scheibe, in dessen Mitte sich dieses
blutverschmierte Loch befand, in dessen einladender Form diese
blutverschmierte Gliedmaße stak, in dessen Knöchlein dieser
eisige Schauer zu spüren war, der Rei durch den ganzen Körper ging.

AAAAHHHH!

Rei drehte durch, er begann erst langsam zu zappeln,
seine Aufregung wuchs expotentiell und so war er schon nach
wenigen Momenten in Rage und voller Hektik dabei, die Scheibe
von seinem Greifapparat abzuschütteln.

Das Blut spritzte nur so durch den ganzen Raum, es spritzte vor allem
auf Rei selbst, der dadurch nur noch panischer wurde und dessen
Bemühungen also nur noch größer wurden, sein Händchen mit einem
großen Schwung durch die Luft zu werfen, um durch Fliehkräfte die nasse
Scheibe zum Abrutschen zu bewegen.

Es schien unmöglich, Rei verlor bald die Geduld und sein Zustand
brachte ihn dazu, die Scheibe mit der Hand abzuziehen.

Sein Schrei hallte weit.

Rei hatte seinen Finger gehäutet und tobte vor Schmerz.

In seiner Raserei drückte er wild auf seiner entfingerten Hand herum,
bis der angeschnittene Finger dem Blutdruck nicht mehr Stand halten konnte
und platzte.

Aus dem Stummel schoss eine Fontäne, um die eine Art Blutdunst entstand,
man hätte meinen können, die tiefrote Flüssigkeit würde sieden.

Rei klappte augenblicklich zusammen und fiel in die glänzende Lache,
die schimmernde Scheibe glitt aus einer Hand und rollte davon.

Seine Augen wurden plötzlich ganz trübe.


Z.

16. Juni 2008

Das Nutzlose bleibt liegen

Also züchte ich mir Staub.


Ich habe soeben verstanden.
Ironisches Vernichten und zu-Grunde-gehen mit einem Zweck: Negation.

Das ist es.


Z.

15. Juni 2008

Der Kuss.


Ich schreibe Dir einen Brief.
Immer wenn ich eine ungestillte,
manchmal unstillbare Sehnsucht spüre,
muss ich Dir schreiben.

Ich weiß nicht, ob wir mit den selben Händen schreiben.
Ich weiß nicht, ob wir mit den selben Augen lesen.
Ich weiß nicht, ob wir mit den selben Gedanken spielen.
Ich weiß nicht, ob wir mit den selben Gefühlen leben.

Ich weiß nicht.


Aber ich weiß, dass Du mich verstehst.
Und ich weiß, dass Du Dich um mich sorgst.
Und ich weiß, dass Du meine Briefe zu schätzen weißt.
Und ich weiß, dass Du mich zu schätzen weißt.

Und ich weiß, dass Du das weißt.


Das habe ich eben erkannt.
Und es ist die Erfüllung meines besonderen
Wunsches dieser einen Nacht.

Dankesehr.


Z.

5. Juni 2008

Notiz. Tiefer.


Wie ein Griff in Kloake auf der Suche nach einer Stecknadel.
So ärgerlich und unwahrscheinlich erfolgreich.
Wie das Epilieren der Genitalien.
So schmerzhaft.
Wie ein vergoldetes Stück Hundekot.
So unnötig teuer.
Wie das Zerstören der Schultüte eines Schulanfängers.
So bösartig.

Wie Treibsand.
So... auswegslos.


Z.

2. Juni 2008

Sturmkind.


Donnergrollen wie explodierender Puls.
Erbrechenslaut, dann Licht -
Funkenschläge zerbersten auf der Netzhaut,
Gewitterfront ... zerbricht.


Es kommt ein Sturm heut Nacht.


Zerberstender Impuls, Negativ für einen Augenblick.
Ein eigentümlich Gefährt donnert mit tiefgrollendstem Lärm
Auf einer Wolkendickichtsrampe in Richtung Kern.

Drin sitzt, mit dem leidenschaftlichen Kichern eines Bengels,
Ein verstört grinsendes Kind, sein knielanges Haar wie das eines Engels,
Schlägt mit Entladungen um sich, säht Wind und erntet Sturm.


Regen schießt hinab, der Schmerz dringt tief in Mark und Bein,
Regen spült und wäscht die blut- und schweißbefleckte Erde rein.
Regen lässt nichts unberührt, so soll es ja auch sein,
Regen reinigt un befreit ... ja, Freiheit! Freiheit werde mein!


Z.

21. Mai 2008

... und die Liebe sollte mich auffangen.


Erneut stellt sich die Frage nach dem Schein und nach dem Sein.

In dieser kühlen feuchten Luft drehte ich den Kopf in allen Richtungen,
suchte den Himmel nach dieser leuchtend glänzenden Scheibe ab,
aber sie war wie aufgelöst, spurlos verschwunden, der Himmel war nur
vollgestopft mit Wolken - kein Schein, kein Sein, drang hindurch.

Ein kleiner Tropfen schlug mir ins Gesicht.
Es war, als würde er sich versteckt haben und leise weinen.


Dieser Tag hätte sowas von anders verlaufen sollen.


Z.

20. Mai 2008

Über den optimistischen Kern in allem Sein.


Für mich ist es leichter, mir den Erfolg auszumalen, als den Gedanken zu ertragen, zu versagen, zu scheitern. Zwar hab ich mich mit dem Scheitern noch vor der Entscheidung abgefunden. Aber wenn ich dann wirklich nicht bestehe, wird es mich doch ganz schön kratzen. Das Bestehen hingegen würde mich nur bestätigen und mich einfach erleichtern - ohne Überraschung.

Das bestätigt mir die Ansicht, dass der Optimist in mir der Ehrlichere ist, der Natürlichere.
Ich glaube sogar, dass dies nicht nur mir so geht - ich denke in jedem Kern steckt der Optimismus.


Der Tod ist selbst des Lebens Keim. [1]

Das Leben ist lediglich die Verzögerung zum Tode hin - wie kann man da das Leben mit so viel Wert beladen, so preisen, wie kann man das Leben so genießen, so schützen, so wünschen, wenn man doch weiß, was auf einen wartet?

Ganz einfach - Der natürliche Optmismus, der optimistische Kern in allem Sein.
Schopenhauers Wille!
Und Schopenhauer selbst nannte die Welt ein Jammertal, gerade dieser Blick auf den bevorstehenden sicheren Tod veranlasste ihn dazu, eine pessimistische Denkweise und Weltsicht zu repräsentieren. Er selbst zitierte Goethe in seiner Welt als Wille und Vorstellung: "... denn alles, was entsteht, ist werth, daß es zu Grunde geht." [2]

Aber genau darin liegt der Widerspruch! Schopenhauers Welt als Wille definiert unser Streben, unser Antrieb, unser Lebenswille, Überlebenswille. Die Welt als Vorstellung - jeder nimmt nur das wahr, was er wahrnehmen will, jeder Wille ist individuell und kreiert die eigene Welt in seiner Vorstellung.

Man geht also davon aus, dass unserem Sein ein optimistischer Kern zu Grunde liegt --
Dann ist unser Wille aus dem Optmismus heraus unser Trieb, unsere Erwartung. Und nun etwas wertender; das Leben - unsere Hoffnung, unser Glaube, unsere Liebe! Das ist der optimistische Wille, aus dem wir uns unsere Welt inklusive Hoffnung, Glaube und Liebe vorstellen. Selbst der Zerbrochene, der Gescheiterte, der Versager, in ihnen allen steckt noch der Wille, der Wunsch zu leben - zu hoffen, zu glauben, zu lieben.


Ich hoffe, ich werde bestehen.
Ich glaube, ich werde bestehen.
Und falls nicht, fängt mich die Liebe auf.

Der wahre Kern.


Z.
_________________________________
[1] aus Dornenreich - Zauberzeichen
[2] aus Goethes "Faust"

19. Mai 2008

Gesichtssalat V























Ungewiss bangend,
Ziellos dahinlebend,
Im Nichts hängend,
In Luft ritzend.
Beängstigend.

Ich warte auf's End'.


Z.

17. Mai 2008

Über die Trägheit in allem Sein.


Was für ein Titel.

Das beste Beispiel für seine Aussage - und die Aussage selbst - ist die Tatsache,
dass dieser Eintrag hier endet.


Z.

16. Mai 2008

Auf dem Asphalt.


Stunde um Stunde,
Tag um Tag,
Immerzu der stöhnende Antrieb,
Der brennende Saft,
Die heiße Luft,
Glas und Eisen,
Spiegel und Stahl.

Das Rad neigt sich nach rechts, nach links,
Es steht nie still, das Halten fällt schwer.
Schalten in Trance - Fußarbeit par Exellance!

Gähnend groahnen die Räder,
Lautmalerisch.

Nervös klackerndes Blinken, flackernd.

Knacken des Nackens im Neigen.

Ich schlafe ein.


Z.

15. Mai 2008

Aufbruch?


Langes Schweigen?
Ja. In der Tat!

Wenig Bewegendes,
Viel Ermüdendes.

Zu meinen beflügelnden Tageszeiten schlafe ich,
Meine ungedankten Pflichten fesseln mich.

Gefangen in dahinlebenlassender Routine,
Krank in Besitz und Zeit.

Ausbruch!
Aufbruch?


Z.

28. April 2008

Stellensuche - An erster Stelle


Wie gehetzt rannte er durch die Gassen.
Das Pflaster rutschte seitwärts in den nassen Schlamm,
das Muster des Pflastermosaiks war am Zerfallen.
Khrck - da lag er auf dem nassen Weg, wegen eines herausstehenden Absatzes riss es ihn sogleich von den Füßen.
Nichtsdestotrotz richtete er sich wieder auf und nahm erneuten Anlauf.

Er rannte weiter.
Bald schon sprang er über eines der Löcher,
die das Weglein so unbarmherzig machten.
Der Sprung an sich war ihm so leicht, er dachte an die Sonne, die bis vor Kurzem noch die Dächer wärmte, an das schöne Wetter, was ihn dazu brachte, sein bequemes Häuslein zu verlassen. Mit diesem Bild vor Augen fühlte er sich für einen Moment wie ein König.
Mitten im Aufkommen rutsche er aus - schlagartig legte es ihn - mit dem Kinn und seinen Händen voraus - unter quetschendem Schmerz auf den Boden.
Warum er liegen blieb?
Es tat sehr weh.
Vor allem, weil er mit einem mal aus seinem Optimismus gerissen wurde.

Allmählich fühlte er seinen Körper nicht mehr, es wurde kälter, die Regentropfen schossen wie Eiszapfen in ihn hinein. Diese Qual bewegte ihn letztendlich doch dazu, seinen geschwächten Leib hinaufzuhieven und weiterzurennen, auf ihn wartete ein wärmendes Feuerlein, und was noch wichtiger ist, Sie wartete auf ihn. Niemals würde er sie im Stich lassen wollen.

Dieser Antrieb war nicht mit einer Kerzenflamme zu vergleichen, wie er es sonst immer tat - nein! Das waren meterhohe Flammen, pure Energie!

Wie in Trance fegte er durch die Gassen, er kam ins Stolpern, aber der Schwung hielt ihn oben, er rannte und konnte nicht mehr davon ablassen, es zog ihn schon fast von allein.

Und dann --

Die Tür stand einen Spalt weit offen.
Das Licht war gelöscht.

Er trat hinein, alles tat ihm weh, alles war taub, sein Herz hing ihm im Hals,
alles pochte dröhnend, zerreißend.
Wo ist sie?

Er tastete sich durch den Gang, den Korridor entlang, bis zur Tür.
Er holte tief Luft und versuchte, seinen Atmen zu beruhigen.
Dann schritt er mit dem Gefühl, als würde etwas in ihm absterben, durch die Tür und...


Sie saß seelenruhig vor dem Feuerchen und laß ihre Groschenromane.
Erst sein Schnaufen ließ sie aufhorchen.
"Wie siehst denn du aus? Warst du draußen?", fragte sie.
Er schaute sie nur verzerrt und fragend an.
"Ab ins Bad mit dir, du bist ja völlig eingesaut!

...

Aber sei so gut und bring mir vorher mal eben meinen Kaffee. Und wenn du schon gerade dabei bist, mach mal das Licht an, es ist so dunkel geworden... Schatz?"


Z.

20. April 2008

Routine und Sattheit


Der Himmel war leer.


Z.

19. April 2008

Die Schildkröte

Und nun schreibe ich doch über dich.
Sie öffnete das Fenster.

Durch den Spalt drang augenblicklich frische Frühsommerluft, die der Wind von Süden brachte. Langsam und genüsslich sog sie den Hauch durch ihre Nase ein. Tief in ihr begann dieser Atemzug zu blühen.
Sie kippte die Flügel bis zum Anschlag und trat vor, um sich so weit wie möglich aus dem Rahmen zu lehnen, wozu sie auf der Fensterbank, auf der sie sich mit beiden Händen abstützte, Platz nahm und ihre Füße leicht über dem Zimmerboden baumeln ließ, während sie ihren Kopf in die Ferne neigte.

Sie schloss die Augen.

Die Linden vor dem Haus dufteten mild und die warme Luft ließ den Geruch bis zu ihrem Fenster hoch steigen. Die Sonne schien sanft auf ihre Schulter.

Sie lächelte.

Was er wohl gerade tut?
Vielleicht sollte ich ihm schreiben?

Nachdem sie noch einige Gedanken lang im Fenster saß und die Gegebenheiten genoss, stieg sie wieder zurück ins Zimmer und öffnete den Sekretär.
Sie nahm zwei Bögen Papier, stellte ihr Tintenfass daneben und suchte die goldene Feder für den Ebenholzfederhalter, in dem ihre Initialen eingraviert waren. Ein Geschenk.

Sie runzelte die Stirn.

Nach kurzem Überlegen nahm sie noch einen dritten Bogen und verlegte ihr Vorhaben vom Sekretär auf die Fensterbank. Dort saß sie noch einige Minuten bis sie schließlich den Entschluss fasste

Heute nicht.

Sie packte ihre lederne Umhängetasche und stürmte
die Treppen hinab, aus dem Haus, hinaus.

Sie rannte.

Erst die Allee entlang und dann in eine Seitengasse, von wo sie durch einen schmalen Pfad an einem kleinen Tümpel vorbeikam. Als sie sich ganz im Schutz des Blätterdachs befand, verringerte sie ihr Tempo.

Sie spazierte.

Vorsichtig stapfte sie durch das Geäst und wich den kleinen Pflänzchen am Boden aus, um sie nicht zu zertreten. Die Vögel sangen ihr Lobeslied an den Lebensgott, seine Präsenz war in den Tiefen des Waldes deutlich spürbar.

Sie stoppte.

Der Weg endete an einem Ufer und sie entschied, rechts am Ufer entlang den kleinen See zu umrunden. Alles war so friedlich, so herrlich, und es gehörte nur ihr, der Augenblick war ungeteilt, sie allein fühlte, was niemand anderes sonst nun fühlte, sie atmete tief ein, mit einem Lächeln fügte sie ihrem Schritt einen leichten Schwung zu, der sie tänzelnd auf einen üppigen, abgebrochenen Ast springen ließ. Die Sonne strahlte ihr direkt ins Gesicht, sie schloss reflexartig ihre Augen, ohne ihr Lächeln zu verlieren.

Sie streckte ihre Arme weit aus.

Als wollte sie den ganzen Wald umarmen, in seiner Hut fühlte sie sich gänzlich frei. Frei von Furcht, frei von Zweifel, frei von allerlei, was ihr das Leben unter ihren Artgenossen so unerträglich, fast unmöglich machte.

Was er wohl gerade tut?
Vielleicht sollte ich ihm schreiben.


Z.

16. April 2008

Portrait der Schönheit





























Ein Bild sagt mehr als tausend Worte...


Z.

15. April 2008

Gesichtssalat IV




























Eine Idee.
Eine neue Feder.
Eine schwarze Tinte.
Ein leeres Blatt Papier.
Ein klein wenig zu viel Zeit.
Ein Meer aus Schwung und Kraklerey.


Z.

9. April 2008

Gleitcreme


Er drückt sich durch die Sitzsymmetrie.
Der Blick gesenkt, wie immer, ich will niemanden sehen
und von niemandem gesehen werden.
Passagier 09042008M, das bin ich, kann trotzdem nicht widerstehen
und schielt kurz nach rechts.
Dort sitzt Passagier 09042008W und schenkt ihm das süßeste Lächeln des Tages.
Völlig irritiert setzt er sich hin und verharrt einen Moment.
Das Lächeln erfüllte mich mit Freude und Wärme -
Wie lange schon habe ich so ein ehrliches Lächeln nicht gesehen?
Er musste lachen.

Er sah ihr Gesicht nur für einen kürzesten Augenblick.
Ich hatte es vergessen. Ich versuchte es, zu rekonstruieren.
Dann übermannte mich wieder der Halbschlaf.
Er saß apathisch da und starrte hinaus in den grauen Regen.
Der Bus hielt. Sie stieg aus, und als ich dies bemerkte,
war sie schon an mir vorbeigerauscht, ohne, dass ich ihr Gesicht erhaschen konnte.
Mist!
Ich würde sie gern im nächsten Leben wiedersehen...
Bis dahin wird sie ein gesichtsloses Lächeln bleiben,
welches an diesem Tag mein einziger Sonnenstrahl war.


Z.

29. März 2008


Platsch.
Ein Tropfen.
Kaum spürbar.
Platsch.
Ein zweiter.
Kaum spürbar.
Donnergrollen,
treibende Wolkenfronten.
Aus zwei Tropfen
werden tausend.

Die Wiese neigt sich im Takt der Böen.
Die nassen Grashalme schleudern durcheinander, vom Wind getrieben,
der Wind treibt an, der Garten versinkt in der Tränenflut.
Erneutes Donnergrollen. Welch Jammertal!
Dann dieser Moment voller Lautlosigkeit in dem der Himmel kurz aufleuchtet.
Dann wieder das Platschen des Regens.
Wehe dem, der nun draußen wandelt!
Die Tropfen trommeln gegen die Scheibe.
Ich sitze am Fenster, sehe zu -
dem Meer aus Regen und Halmen.
Grollen. Stille. Leuchten.
Eine Kerze auf der Fensterbank.
Die bedrohliche Unruhen hinter der Scheibe erscheinen in ihrem Licht so harmlos.
kleine Flamme flackert still.
Sie hält mich warm.
Auf dass sie ewig brennen möge!
Das ist es, was ich Glück nenne;
diese Flamme hüten zu dürfen, ihre Wärme zu spüren.
Ihr erfüllendes Licht schenkt mir nicht nur bei derart Unwetterei das Gefühl
von Geborgenheit, von Sicherheit, . . . das Gefühl, zu Hause zu sein.
Ihr kleines, manchmal bedeutungslos scheinendes Licht ist mir die Mühe wert, stets Acht zu geben und schützend die Hand um sie zu halten,
auch wenn dies manchmal so unendlich schwer fällt.
Diese kleine Flamme ist der Antrieb meines Willens.
Und gerade in derlei Szenen wird mir das bewusst.
Sie bedeutet mir einfach alles.


Z.

23. März 2008

Spieluhr


Steck es rein, gib ihm einen Stoß, auf dass es sich drehen möge!

Der automechanische Motor springt an,
die Stifte greifen Zungen und es beginnt zu singen.
Plötzlich scheint der Nebel nicht mehr unheimlich, nun viel mehr friedlich.
Das Alte Hotel steht still, alles steht im Bann der Melodie.

Was hätte ich dafür gegeben, diesen Augenblick nie mehr enden zu lassen.
Ein Moment reiner Anschauung, ein Moment der Klarheit.
Alles dreht sich. Kreis ist Kron'.
Alles endet hier.

... Endstation! Bitte halten Sie sich zum Ausstieg bereit.
Es besteht Zugang zum übrigen Regionalverkehr.


Z.

22. März 2008

Zum Jahrestag




















Das Älterwerden.


























































































































































































































































































































































































































































































Und schon hast du deine kostbare Zeit auf diesem Ball für nichts als Leere verschwendet!

Manchmal ist es wirklich so... Man scheint nur zu leben, um Leere zu überwinden. Leere überwinden, nicht Leere leben.

Man lässt sein Leben revue passieren. Und es ist so viel passiert!
Und doch so wenig.

Und man hasst sich selbst dafür, nicht jede einzelne Sekunde
voll ausgekostet zu haben.

Manchmal sitzt man nur so da. Lauscht. Starrt. Denkt.


Denkt nach.


Denkt nach über was war und was hätte sein können.

Und dann denkt man gar nichts mehr, weil man merkt, dass ZEIT absolut NICHT manipulierbar ist und man so oder so nichts mehr ändern kann.


Was ist also Alter?
Kann man Alter wirklich in Zeit messen? Sekunden, Minuten, Stunden, Tage, ... , Jahre, Jahrzehnte, Jahrhunderte, ...

Oder ist Alter eine Einstellung zum Leben an sich?


Ich glaube, wer sich über diese Frage für sich ganz allein
Gedanken macht,wird alt.

So oder so.


Z.

21. März 2008

Selbstverständlichkeit


Vollmond.

Wieder ein Monat vorbei.

Kalt und hell und in Klarheit gehüllt.

Manchmal scheint der Vollmond so still.
So leer.
So glanzlos.

Immer dann, wenn man sich an ihm satt gesehen hat.
Immer das Gleiche.


Sie ist nun wirklich ein Teil von mir.
Und das Glück ist manchmal so voller . . . Selbstverständlichkeit.
Das macht die Sache kompliziert, diese Angst macht es unerträglich, diese Angst vor Selbstverständlichkeit.
Man provoziert Ärger, um einerseits von der Angst abzulenken und andererseits dem andern, aber vor allem sich selbst zu zeigen, dass es sich nicht um eine Selbstverständlichkeit handelt, sondern um eine Würde.

Wir liegen nicht aus Gewohnheit nebeneinander, sondern weil wir beide es aus tiefstem Herzen so wünschen und wahrnehmen.
Man muss sich ab und zu kratzen und beißen, um zu zeigen, ich kann auch anders!
Zu verstehen, dass es auch anders sein könnte oder das Erleben von derartigen Schlägen in die Magengrube, das führt einem automatisch den Wert jener Momente vor Augen, die voller Wärme und Freudenglanz bebten.

Vollmond.


Z.

17. März 2008

Gesichtssalat III

Nachdem die Ernte im Februar nicht für einen Hauptgang gereicht hat,
gibt es nun im März wieder frischen Gesichtssalat.
Man möge ihn sich schmecken lassen.

Verwirrung kommt aus der Lust heraus,
und wenn einem die Lust vergeht,
vergeht einem auch die Verwirrung.
Zum Glück ist mir die Lust nicht vergangen.























Z.

16. März 2008

Die Langeweile schafft mich, macht mich schaffen,...


Wie nennt man das, wenn man mehrere Nächte lang nur das Schaffen von anderen - und zwar diese wunderbare Vielfalt und Abwechslung an kreativem Arbeiten - konsumiert, und dann selbstbekennend dasitzt und feststellt, dass man selbst auch mal wieder etwas erschaffen könnte?

Was ich in den letzten Tagen in mich aufgesaugt habe, ist so inspirierend, aber diese übersättigte Vielfalt macht es unmöglich, irgendetwas daraus zu entwickeln - ich denke gleichzeitig an die wundervollen Darstellungsmöglichkeiten einer Pfandleihe, in meinem inneren Gehörsinn krachen brechende Breakdowns und meine Wirbelsäule will sich im Takt biegen, obwohl sie ohnehin schon unvorstellbar mitgenommen ist, in meinem inneren Auge seh ich sie und sie, nicht im Vergleich, nein, niemals!, aber ich seh die beiden dauernd, und ich verstehe nun auch etwas besser, und dann diese Bücher. Überall diese Ersatzweltenschenker, aber ich kann sie doch nicht alle auf einmal lesen!? Und dann der Ungarische Tanz von Friedrich Blumenkohl, wie viele Ungarische Tänze gibt es eigentlich? Und dann das Wetter, wer hat eigentlich das Wetter geschaffen, wie verwirrt muss man sein, um das Wetter zu erfinden? Und wie nennt man eigentlich diesen Farbton, der da leuchtet, genau da, auf meinem Arm, dort, wo sie hineingebissen hat. Und was will die jetzt in meinen Gedanken? Zwei Weiber reichen doch - Mammal!! Hätte man mich gefragt, ich wäre nicht der Meinung gewesen, dass ein wirklich toller Kurzfilm ohne Dialog auskäme. Wo wir gerade beim Fernsehen sind, dieses eine Gedicht war schön, aber ich kriegs nicht mehr zusammen, wo es doch so kurz war.

Man sieht, Inspirationsquellen gibt es mehr als genug, immer und überall, die meisten davon sieht man nichtmal als solche, und in Verwirrtheit wird eh alles zur Inspiration.

Im Grunde könnte man sagen, dass ich doch etwas geschaffen habe, für manche Ratlosigkeit, für andere Langeweile, für einen ganz kleinen Bruchteil vielleicht Amusement.
Wessen Schreibstil ist das eigentlich?
Es ist dieser verdammte grüne Drecksack, der da vorgestern auf der Bühne rumgespackt ist.
Kurzweil schafft Langeweil - Langeweil schafft Kurzweil.

Was ich jetzt brauche, ist ein Kopfschuss.


Z.

5. März 2008

Ein wahrer Künstler mit dem Messer

Gestern Abend zur selben Zeit.
Ich war mitten in meinem Spaziergang durch das London des 19. Jahrhunderts, da stiegen zwei Gestalten von einem Schiff, das gerade angelegt hatte, ihre Erschöpfung war ihnen anzusehen. Doch die Müdigkeit des Einen wurde von einer besonderen Art der Wiedersehensfreude betäubt, er schien wie in Trance zu sein, wie in unterdrückter Ekstase. Seine Mimik verriet mehr als sie vielleicht wollte - ich hätte mich nicht gewundert, hätte er sich auf der Stelle theatralisch auf den Boden geschmissen und voller Inbrunst seine Seele, oder was noch davon übrig geblieben war, herausgeschrien. Ihre Wege trennten sich und ich folgte dem Interessanteren der beiden, dessen Expression von Lust, Feuer, Flamme, Trieb, Wahnsinn - oder alles in einem - Wille, gezeichnet war. Er hatte es nicht sonderlich eilig, auf eine verzehrende Art und Weise schien er es gar zu genießen, durch die nächtlichen Straßen zu reisen, ja - er schien fast alles zu verschlingen, seine endlose Anspannung sog alles in sich hinein, ein schwarzes Loch hätte es nicht besser gekonnt.

Ich folgte ihm einige Minuten, beobachtete seinen elegant schweren Gang, er ging daher wie ein Tänzer - ein Tänzer, in dessen tiefen Innern eine Leidenschaft brennt, ein Ziel, eine auf Vollendung wartende Begierde. Er glitt gleichmäßig, immer weiter, immer geradeaus, nie drehte er sich um, nie drehte er seinen Kopf, starr, stur, sein Ziel schien schon direkt vor seinen Augen. Diese Eigenart faszinierte mich, er wurde mir immer interessanter, er ließ mich nicht mehr los, ja auch mich zog er in seinen Bann, ich wurde von seinem Sog einfach mitgerissen, niemals hätte man dem auch entgehen können. Sein Tanz hatte einen stolzen Rhythmus, das Tempo war mäßig, die Dynamik blieb konstant, dies alles war so ausgeprägt, in meinen Sinnen manifestierten sich Klänge, das Ensemble wurde immer größer, meine Ideen häuften sich, überschlugen sich untereinenader, übereinander, meine Vorstellungen reiften in seinem Zauber zu einem Meer aus Donnergrollen und Orgelspiel, wie in einem Sturm auf See schlug wuchtig Welle gegen Welle, wie ein Marsch auf festem Erdboden mischten sich grollender Gleichschritt und impulsives Getöse.

Sein Schritt wurde nur unmerklich langsamer, das Abnehmen der Geschwindigkeit vollzog sich über viele Takte, so kam es, dass sein Stillstand nicht unerwartet einsetzte, ja fast selbstverständlich war, wie sich das donnernde Getöse langsam wieder zerlegte, leiser wurde, die Stimmen wieder auseinandertrieben und mit seinem Anhalten eine Stille folgen ließen, die gänzlich Anschauung war, nichts fehlte - keine Leere, die gefüllt werden wollte - die Ruhe an sich ließ die Stille sprechen. Er hob andächtig seinen Kopf gen Nachthimmel, es war sternklar, und zwischen den winzig kosmischen Lichtern hing eine silberne Sichel, die wie eine polierte Klinge nicht von sich selbst heraus schien, sondern lediglich reflektierte. Bei diesem Gedanken blitze etwas in seinen schwarzen, dunkel unterlaufenen Augen, was mich, wie auch ihn, fast ewig innehalten ließ. Sein Gesicht war nun verzerrt, ganz leicht, die Verzerrung hatte jedoch kaum Ausdruck, und so stand er da und blickte diese Sichel an, in deren Licht seine blassen Züge leuchteten, seine Falten bekamen dadurch diesen besonderen Charakter von unberechenbarem Ernst...

Diese Nacht sollte endlos werden.


Z.

3. März 2008

...und sie war wunderschön.

Silhouetten.

Der Himmel war dunkel, brechend voll mit ächzend schweren Regenwolken, Dunkelblaugrau mit einem Schuss Violett.
Der Horizont war stellenweise unbewölkt und genau an diesen Flecken schien das glänzend goldne Abendlicht hindurch, welches den Abend in den Glanz hüllte, der den Abend zum Abend macht.

Trotz der grollenden Wolkenfronten war es still, weder Grillen noch Vögel verrieten sich mit ihrem Gesang. Es war kühl, ein wenig windig und vereinzelte Tropfen fielen in das frühlinglich beblühmte Feld.
Der Moment schien so friedlich und so unendlich, er lud zum Verlieren ein, zum In-sich-verlieren, verlieren, verlieren-was? Und ich träumte mich über die Wiese hinüber zum Waldrand, dessen hohe Tannen sich wie ein Schattenriss unaufhörlich am Horizont entlangreihten.


"Wo willst du denn hin?" fragte ich in Gedanken.
Sie hatte einen neuen Weg eingeschlagen und ließ sich nicht davon abbringen.
"Da!" rief ich zu ihr, und wies ihr mit dem Finger den sonst gewohnten Weg, mehrmals, bald ein wenig flehend.
"Da lang!" - keine Regung.
Es blieb mir nichts anderes übrig, als ihr die Tür aufzustoßen,
vor der sie auf mich wartete.
Ein Spaziergang an einem frühmärzlichem Abend, mit einer alten Hundedame...

Z.

21. Februar 2008

Vollmond in der Fleet Street


In nächtlichem Rausch, zwischen Müdigkeit und Zerissenheit,
schwebend tanzt das Sein in unerreichbarer Ferne.

Blut, überall Blut, wie es spritzt und schäumt - Vergeltung der besonderenArt -
die klassisch adaptierte Vendetta in der Sprache des Meisters der Nekroromantik.

Es lächelt der Vollmond, lieblich glitzernd, wie Tau auf einem Blütenblatt.
Ach, die Magie, dieses Gestirn - Vollkommenheit in Glanz, in Schein und Sein.
Aber es lächelte der Vollmond, würde lächeln, würde glitzern, würde mir all dies zeigen, wenn nicht eine dichte Wolkenfront jeden Schimmer verschlucken würde.
Es ist Vollmond, wenn auch der Himmel selbst die Sicht verdeckt.

Denn man sollte sich nicht von dem täuschen lassen was man nur sieht, hinter dichten Wolkenfronten war der Vollmond doch spürbar.
Nicht alles ist so, wie es scheint.


Z.

6. Februar 2008

Fragment ~ Die Nacht

~
hebt hervor, lässt begreifen,
was wichtig, was wahr,
was noch ist und was war,

ist einsam, macht blind und taub,
Verstand wird Geäst,
man ist nur für sich selbst.
~


Z.

5. Februar 2008

Der Atem der Schlange

Wenn der Löwe Kind und Drachen verschlingt.

Deine Tage sind den Tagen der Menschen gleich.
Für deine sterbliche Art sollte ich mich beugen.
Du Weißt, dass ich gottlos bin.
Es gibt niemanden der dich aus meiner Hand befreien könnte.

Du hast den Drachen zum Kampf geschickt,
Du wolltest den Löwen töten.

Die Laterne eines Verrückten fällt brechend auf unfühlbaren Grund.
Was war das Heiligste, was blutete bis zum Tode, unter unseren Messern -
Wer wird dieses Blut von uns wischen?

(Ziemlich frei aus einem meiner Lieblingsmusikstücke übersetzt.)


Z.

31. Januar 2008

Der Knopf

Kennst du das, wenn man längere Zeit auf einem Knopf sitzt,
und diesen auch dann noch spürt, wenn er wieder weg ist?

Sie ist da, und doch nicht.

Ich spüre ihre zarte Haut an meiner Brust, aber da ist nichts.
Mein Mund meint zu küssen, aber er küsst ins Leere.
Ich höre ihr leises Atmen, aber es ist nur der Wind.
Meine Hand sucht nach Halt, aber hier ist nichts zum Festhalten.
Ich habe ihre natürliche Schönheit vor Augen, aber sie sind geschlossen.

Mein Herz erfüllt von ihrer Gegenwart, aber ich bin allein.

Kennst du das, wenn man längere Zeit auf einem Knopf sitzt,
und diesen auch dann noch spürt, wenn er wieder weg ist?


Z.

22. Januar 2008

Gesichtssalat II

Drei Weisheiten für Unterwegs
mit Beilage.
(Hinweis für Allergiker: Heute ist Vollmond)
Guten Appetit.

Lernen.
Kurzfristiger Stress und Verzweiflung,
aber langfristig großer Gewinn.

Konvektion als Antrieb.
Ein Lächeln und man ist bereit, überallhin zu folgen.

Achja, und Pessimisten sind die, die sich im Schatten sonnen.



In diesem Sinne - ein Lächeln für alle.























Z.

16. Januar 2008

Feuer und Gold


"Jetzt...", sagte sie, "... wird sich alles ändern."

Sie atmete mit Bedacht, ruhig, und der nächste Atemzug entfuhr ihr mit einem kleinen Schnaufen, wie aus Erleichterung. Ihre Augen glänzten, wie sie noch nie zuvor geglänzt hatten, in einer sonderbar wehmütigen, aber doch sorgfältig erhabenen Art und Weise, als würden sämtliche Erinnerungen vor ihrem inneren Auge vorbeiziehen. Sie lächelte.
"Ich hätte nicht...", sie schluckte kurz, "niemals erwartete ich deine Entscheidung so bald. Aber es kommt dann doch immer anders, als man denkt...". Mit ihrer rechten Hand fuhr sie zur linken und ertastete den gold schimmernden Ring. Mit dieser Bewegung perlte eine Träne über ihre warme rote Wange und fiel auf den edlen Holzboden, der charakteristisch knarzte, als sie rückwärts taumelte und sich in den alten weichen Ledersessel fallen ließ.

In ihren nassen Augen spiegelte sich die Standuhr, die ihr gegenüber stand. Das lange goldnde Pendel schwang nicht mehr wie üblich hin und her, es hing nur da, senkrecht und stumm. Die Uhr war stehen geblieben. In ihrer beschlagenen Glasscheibe zeichnetten sich Konturen ab.
Erschöpft neigte sie ihren Kopf zur Seite und schloss für einen Moment unwillkürlich die Augen. Dann sah man wieder ihren glanzvollen Blick, nicht mehr auf die Uhr, sondern aus dem Fenster zu ihrer Linken gerichtet. Der Tränenfleck auf dem Boden leuchtete im Licht der Abendsonne.

















Auch die scharlachrote Flüssigkeit, die durch ihr Rückwärtsstolpern auf den Dielen verteilt wurde, hatte dieses Schimmern. In ihrem Mundwinkel sammelte sich Blut, welches in leuchtenden Bahnen zum Kinn hinunterfloss, von wo es auf ihren Busen tropfte. Dann hob sie den zuvor geneigten Kopf und blickte auf das Messer, welches tief inmitten ihrer Brust steckte. Golden glimmerte das handgefertigte Unikat, sein Platz neben den anderen Sammlerstücken auf dem Regal neben der Uhr war leer.
Das Blut tränkte ihre ganze Bluse. Durch das Loch, welches die scharfe Klinge in den Stoff gerissen hatte, blitzte ihre zarte Haut. Ihre Lippen, benetzt mit dem Lebenssaft, kamen nun noch stärker zur Geltung.

So wunderschön...

Ihr Mund formte stumme Laute, und verharrte dann einen Spalt weit geöffnet.


"Ich liebe dich."


Z.

12. Januar 2008

Feuer und Gold ~ Video

Die Idee, mal wieder eine Kurzgeschichte zu schreiben,
kam mir dank einer Freundin. Woher die Inspiration für die
Geschichte selbst kam, ist mir nicht ganz klar, ich nehme
jedoch an, dass sie ihren Ursprung in den Kurzgeschichten
aus dem Französischunterricht hat.
Mein Dank gilt demnach an dieser Stelle der besagten
Freundin A.M., meinem Französischlehrer T.S. und dem
isländischen Quartett Amiina.



Ich hoffe, es gefällt.
Textversion folgt bald.


Z.

9. Januar 2008

Photokunst II

















Schau, ein Politiker! ... hält, was er verspricht...


Z.

1. Januar 2008

Vom Spielen


Kind sein heißt Spielen.

Spielen heißt Lieben.

Der Tag neigt sich dem Ende,
Allmählich schwinden Licht und Farben,
Nur der Kasten flimmert schwach,
Gesichter flackern, alle Formen
werden Licht- und Schattenspiel.

In Fell und Federn spielen sacht,
Zwei Liebende,
Und dunkel ist die Nacht.

Füße, Beine eng umschlungen,
Zehen gleiten über zarte Haut,
Hände streichen über samtes Weich,
Halten fest, ganz fest, zugleich
Vereinigen sich Rot und Rot -
Herz und Herz sind eins.

Doch ihre Hand verliert sich,
Lässt mich einsam.
Warm wird kalt - Sie ist fort.

Sekunden, Minuten des um sich Greifens,
Ins Dunkel, ins Leere, in Angst, in Sehnsucht.
Dies Spiel kann doch unmöglich schon
Zu Ende sein? Es war so schön, so voller Liebe,
So reich an Natürlichkeit.
Nun flammt mein Herz in Gedenken an dies Spiele
und bewahrt es vor Vergessenheit.

Denn sie wird wiederkommen.


Z.