15. September 2008

Wrastafahrwra - Entstehung.

"Darf ich vorstellen? Dies hier ist Wrastafahrwra."

Die Gestalt neben dem alten Mann winkt und murmelt etwas
in einer kryptisch anmutenden Art Ursprache.

"Aha." sage ich.

"Ganz ruhig", sagt der Alte.

Ich bin mir nicht ganz sicher,
ob er damit mich oder diese Gestalt meint.

"Ihr werdet von nun an zusammen wohnen.
Die Frage ist nun, wer von euch beiden umziehen wird."

Der Alte schaut fragend zwischen mir und der krüppeligen
Gestalt hin und her, die aufgeregt zu grunzen beginnt.

"Nun, gut...", meint der Alte daraufhin,
"Sie dürfen ihren Körper behalten", meint er zu mir.

Ich werde ein wenig nervös und merke,
wie meine Handflächen feucht werden.

Der Greis steckt seine Hand in die Taschen
seiner Kutte und beginnt darin zu wühlen.

"Ah!", haucht er und schaut prüfend auf die
mattgoldene Ampulle in seiner Hand.

Er steckt sie in einen Apparat und dreht daran an einem kleinen Rad,
woraufhin das Gerät leise zu klackern beginnt, wie ein Automat,
in dem man eine Münze geworfen hat.

"So!", schnurrt der Alte und verpasst der Kreatur eine Art...
Kopfschuss.

Diese beginnt zu kreischen und fällt mit voller Wucht zu Boden.

"Was war das?!", frage ich neugierig erregt.

"Willst du auch?", gegenfragt mich der Alte mir einem Lächeln,
welches ich nervös erwidere und nicht weiter nachhake.

Der Krüppel krümmt und windet sich auf dem Boden,
er performiert einen Zustand der Agonie.

Nach ein paar Sekunden folgt diesem Schauspiel eine Art Auferstehen.
Die Gestalt hievt sich auf die Knie während der Greis ihr einen
kleinen Blecheimer vors Gesicht hält.

Der Krüppel beginnt zu würgen und mit einem fürchterlichem Stöhnen
bricht ein Schwall stinkender Brühe aus seinem Maul,
der komplett ins rostige Eimerchen plätschert.

Schließlich hält er mir den Eimer unter die Nase.
Und als ich frage "im Ernst?!" meint er bloß

"Sie waren es doch, der seinen Körper behalten wollte?"
und grinst dabei plaisiert.

Die Brühe riecht nach faulem Fleisch und... Erdnüssen. Fürchterlich.

Ich zögere ...
Und leere sie dann in vollem Zug in meinen offenen Mund hinein.

Mein Körper reagiert darauf mit einem Schock und diesmal bin ich es,
der zu Boden bricht.

Ich tapse orientierunglos bis ich das Gleichgewicht verliere und
mit dem Kopf gegen den kalten Steinboden schlage.
Der brenndende Schmerz strömt durch meinen ganzen Körper.

Als ich wieder zu mir komme sehe ich den Alten,
wie er auf einem Stuhl sitzt und mich anstarrt.

"Naa? ... Gut überstanden?", will er wissen.

Doch ich kann ihm nicht antworten.
Etwas stimmt mit meinem Sprachorgan nicht.
Es reagiert nicht auf meinen Willen, es hört nicht auf mich.

Ich bringe keinen Satz heraus.

"Ha! Na dann hat ja alles bestens funktioniert!", lachte er,
"Passen sie gut aufeinander auf!", sagt er zum Abschied
und verlässt den Raum durch eine Tür.

Wie von selbst setzt sich mein Körper in Bewegung.
Ich bin bei vollem Bewusstsein, ich spüre sogar den Luftzug.
Aber ich kann meinen Körper nicht steuern.

Was ist passiert!?


Z.

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