31. August 2008

Gedanke und Erinnerung.


Hugin und Munin müssen jeden Tag Über die Erde fliegen.
Ich fürchte, dass Hugin nicht nach Hause kehrt --
Doch sorg ich mehr um Munin.


Z.

27. August 2008

Luft.


Frei zu sein...

Ich atme Luft.


Z.

25. August 2008

Gesichtssalat VIII



















HAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHA!!!

Chaos bedingt Harmonie.
Lasst es mich so ausdrücken --
Ich schaffe den Ausgleich!
Durch mich wird Harmonie erst möglich.

HAHAHAHAH!
"Geld wird für Sie eine völlig neue Bedeutung bekommen."
Jaaaahahahahah! Schießpulver, Gas und Benzin sollen meine Flammen nähren!
Und alles, was ich fasse,
Wird kalte trockne Masse - Staub und Asche!
Und ich weiß nicht, warum ich euch so hasse.

Bin Vernichter und Verschlinger, ein Verwirrter ohne Ziel.
-
Bin Schöpfer und Schenker, Schicksal beherrscht Spiel.


Ungeteilt - Unteilbar!

"Ich bin Harmonie - ich bringe Chaos!"
Ich bin Chaos - ich bringe Harmonie!


Z.

16. August 2008

Scheinbar gigantisch.


Wie wunderschön.

So tief stand er noch nie.
Zum Greifen nahe.
Die Scheibe wirkt gewaltig.
Eine fast klare Nacht.
Nur ein paar Wolken schlieren um den leuchtenen Giganten herum.

Malerisch.

Er zeigt mir ihre Größe.
Und ihre Nähe, wo sie doch so unerreichbar weit fort ist...
Wie konnte ich nur so lange blind sein?

Seinbar gigantisch?


Z.

11. August 2008

Streit bei Seeblick.


Gerade eben durfte ich ein herrlich interessantes Schauspiel erleben.
Ich konnte keinen Laut hören, einzig die Bewegungen konnte ich verfolgen.

Als ich mich ans Ufer setzte, um meinen Blick über den Bodensee gleiten zu lassen, bemerkte ich bald ein Pärchen, welches auf einer Bank saß, welche gute 300 Meter entfernt war. Das Mädchen hatte rotblondes Haar und ein längliches Gesicht mit weichen Zügen. Sie umklammerte ihre Beine, die sie so angewinkelt hatte, dass sie ihren Kopf auf ihre Knie legen konnte. Neben ihr saß ihr Freund, der seine Locken mit einer Schildmütze bedeckte und seinen Blick gen Boden gesenkt hatte. Er schein nicht ganz zu wissen, was er mit seinen Armen machen sollte. Mal kreuzte er sie, mal steckte er seine Hände in die Hosentaschen, mal hielt er sich den Ellenbogen.

Das Mädchen - ich schätzte sie auf etwa 18/19 Jahre - schaute demonstrativ nicht in seine Richtung. Sie hatte Sommersprossen, um welche herum die Haut einen rötlichen Schimmer hatte. Sie wischte sich hin und wieder mit der Hand durchs Gesicht. Der Kerl saß mitten auf der Bank - sie ganz am Rand - wohl um den größtmöglichen Abstand von ihm einzuhalten. Sein Gesenkter Blick schien voller Schuldbewusstsein... oder Pein zu sein.

Nach einer Weile - von meinem Standpunkt aus - unwahrnehmbaren Schweigen drehte sie ihren Kopf zu ihm und rutschte mit ihrem Rücken gegen die Lehne und streckte ihre Beine aus. Dann schüttelte sie ihren Kopf und gestikulierte wild. Der Junge rührte sich nicht.
Dieses Procedere wiederholte sich einige Minuten, bis er endlich aufblickte. Man spürte förmlich, wie sich ihre Blicke trafen. Dann schaute er ihr zu, wie sie mit dem Kopf wackelte und in sämtliche Himmelsrichtungen zeigte. Und ich schaute ihm dabei zu.

Irgendwann bemerkten die Beiden, dass ich sie beobachtete, doch es schien sie nicht weiter zu stören, was mich nicht verwunderte, sie hatten ganz andere Sorgen.

Dann saßen sie wieder beinnahe reglos da. Er begnügte sich wieder mit der Sicht auf den Boden und seine Füße, sie hingegen blickte über den See, in meine Richtung, nur bloß nicht zu ihm. Wieder wischte sie sich durchs Gesicht und begann von Neuem, auf ihn einzureden. Dann machte auch er mal den Mund auf und schaute sie mit einem leicht flehenden Ausdruck an. Sie ließ sich davon kaum beeindrucken und fuchtelte und schüttelte erneut den Kopf. Ich weiß nicht, warum sie so energisch war - wollte sie dadurch vielleicht ihr Zittern überspielen oder ihre Dominanz in dieser Situation zum Ausdruck bringen? Ich wusste nicht, wer mir mehr Leid tun sollte.

Dann wieder Pause. Allmählich beschleicht mich das ungute Gefühl, dass das noch ewig so weitergehen könnte. Ich lass mich vom Seeblick ablenken. Ich suche nach Möwen am Himmel und schaue den Motorschiffen zu, wie sie rückwärts aus dem Hafen ausparken.
Es wird windiger und Wolken schieben sich kurz vor die Sonne und verdunkeln den Hafen, den Park, alles. Aber nur einen Moment später schien schon wieder die Sonne. Dies Wiederholte sich ebenso wie das Schweigen der beiden.

Er rutschte in ihre Richtung und legte seine Hand an ihre Seite. Zuerst reagierte sie nicht auf diese Aktion und bließ sich die Haare aus dem Gesicht. Dann sagte er etwas zu ihr, was sie dazu brachte, sich ihm zuzuwenden. Sie schmipfte wieder und vergrub ihr Gesicht in den Händen. Sein Gesichtsausdruck lag zwischen Anstrengung und Müdigkeit. Sie weinte und er schämte sich. So saßen sie eine Weile da, bis sie sich beruhigt hatte und sich das erste mal wirklich in seine Richtung setzte. Er erwiderte dies sofort. Sie sahen sich einen Moment an und dann küsste er sie.

Ich spürte einen Tropfen auf meinem Arm. Die Wolken, die sich da nach und nach an der Sonne vorbeidrückten, schienen sich nun in Regen auflösen zu wollen. Ich genoss meine letzten Minuten am Ufer - das Plätschern der Wellen, den kleinen Hafen Konstanz', den Wind, der die Kronen dieser alten Bäume in sanftes Rascheln versetzte.

Als der Nieselregen einsetzte, waren sie schon übereinander hergefallen. Bald setzte er ihr seine Mütze auf und die Beiden erhoben sich, um Hand in Hand davonzuschlendern.
Es erfüllte mich außerdem mit Hoffnung.

Z.

4. August 2008